Engelbert Grieshaber
Engelbert Grieshaber wurde am 22. September 1833 in Furtwangen geboren. Von Beruf war er Kaufmann. In den Jahren 1860-67 und 1874-79 war er Mitglied des Bürgerausschusses, 1867-73 und 1879 des Gemeinderates. Zu Beginn der 1870er Jahre, in den Anfangszeiten des Kulturkampfes schwankte er zwischen den Altkatholiken und den Römisch-Katholischen, blieb aber letztendlich römisch-katholisch. Am 28. November 1879 wurde er von den Bürgern zum Bürgermeister gegen den altkatholischen Amtsinhaber Bertin Wehrle gewählt. In den Jahren 1885 und 1892 wurde er mit großen Mehrheiten wiedergewählt.
In seiner Amtszeit wurde 1883 das Schnitzereischulgebäude und 1891 die neue Uhrmacherschule (heute Baumannstr. 38) errichtet. Gemeinsam mit dem Gewerbeverein gelang es so der Stadt, die Abwanderung der Uhrmacherschule in aufnahmebereite Nachbarstädte zu verhindern.
Im Jahre 1885 wurde im Zusammenhang mit einer Typhusepidemie ein Privathaus als Notspital in der Kreuzerstraße gekauft. 1887 wurde die neue Volksschule (heute Baumannstr. 13) als Ersatz für die Schulräume im Rathaus erbaut. 1893 wurde Furtwangen an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Auf dem 1886 ersteigerten Bühlhof konnten 1896 vier Doppelhäuser für Arbeiterwohnungen erstellt werden.
Grieshaber trat am 1. April 1898 aus gesundheitlichen Gründen vom Amt des Bürgermeisters zurück. Der Gemeinderat ernannte ihn hierauf zum ersten Ehrenbürger Furtwangens.
Engelbert Grieshaber verstarb am 17. April 1909.