Gelungenes Kabarett zum schwierigem Thema Patientenverfügung
Wenn Uwe Spille nach Furtwangen kommt, hat er meist ein tiefgründiges Thema im Gepäck. War es vor einigen Jahren noch ein Theaterstück rund um die Demenz, ging es dieser Tage im Pfarrsaal um das Sterben und Patientenverfügungen. Dass dieses Thema aber durchaus auch auf humorvollem Weg und recht unterhaltsam durchleuchtet werden kann, bewies Uwe Spille den Besucherinnen und Besuchern seines Theaters „Von der Schippe gesungen“ eindrücklich. Leider hatten sich nur wenige Gäste im Pfarrsaal eingefunden, doch diese wurden für ihr Kommen mit einem tollen Abend belohnt. Es kommt schließlich nicht alltäglich vor, dass Ringelnatz und Nitzsche gemeinsam mit Kurt Jürgens und Hildegard Knef in einem Programm zitiert werden.
Uwe Spille wurde vor einiger Zeit vom Kreisseniorenrat gebeten, zum Thema Patientenverfügung ein Stück zu kreieren. Der Kabarettist tat sich schwer damit. Ein Schicksalsschlag änderte die Situation grundlegend. Uwe Spille lag nach einem Herzinfarkt fünf Tage im Koma – danach schrieb sich das Stück fast von ganz alleine.
„Wenn man jemanden hat, den man liebt, sollte man eine Patientenverfügung haben – das ist ein Akt der Nächstenliebe“, betonte Uwe Spille. Nach seinen Angaben besitzen nur etwa acht Prozent der Menschen in Deutschland ein solches Dokument. Dem will er mit „Von der Schippe gesungen“ auf ganz besondere Art und Weise entgegenwirken. „Sterben und Krankheit ist kein sexy Thema, aber es gehört zum Leben dazu“, ist sein eindrücklicher Apell.
Uwe Spille sorgte für einen nachdenklichen Abend. Musikalisch und humorvoll sprach er über seine ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Tod und seiner Nahtoderfahrung und erklärte ganz nebenbei, „wie Männer ticken“.